Wer Ägypten zum ersten Mal bereist, fühlt sich bei der Ankunft auf dem Flughafen Kairo in Bezug auf den Erhalt eines Visums entgegen der Beschreibung des Reiseprogramms (Empfang durch deutsch sprechendes Personal) etwas allein gelassen.
Am Flughafen in Luxor Empfang durch einen jungen Mann, der sich, obwohl wenig deutsch sprechend, sich durch ein 1A Vista Schild ausweisen konnte.
Leider konnte uns unser Begleiter auch nicht erklären, warum wir direkt zu einem Nilschiff gebracht wurden.
Nun erfuhren wir auch, dass das Programm unserer Reise, bedingt durch das koptische Weihnachtsfest und die im Vorfeld stattgefundenen Krawalle in Alexandria und Kairo, aus Sicherheitsgründen umgestellt wurde.
Obwohl die gesamte Tour nun kurzfristig von der heimischen Agentur komplett umgestellt werden musste, waren wir überrascht, dass alles hervorragend organisiert war. Alle im Programm aufgeführten Besichtigungen wurden durchgeführt, teilweise auch am Abend, was einen ganz besonderen Reiz hat. Alle angegebenen Ankunft- und Abfahrtzeiten wurden genau eingehalten!
Der zweite Teil der Reise begann dann mit einer Schlafwagenfahrt 1. Klasse nach Kairo.
Hier wirft sich natürlich die Frage auf, wie es denn dann erst in der 2. Klasse aussehen mag, aber es ist durchaus eine Erfahrung, die man gemacht haben sollte, um ein Gesamtbild von Ägypten zu bekommen.
Und auch die kommenden Tage in Kairo und während der Busfahrt durch Mittelägypten haben uns gezeigt, dass Ägypten nicht nur aus schönen Städten und Landschaften wie bei der Nilkreuzfahrt besteht, sondern auch eine sehr arme und schmutzige Seite aufzuweisen hat.
Kairo mit seiner gewaltigen Einwohnerzahl versinkt im Dreck. Auch die Bäder unseres 5-Sterne Hotels „Pyramids Park“ in Giseh machen hier keine Ausnahme. Ansonsten aber eine tolle Anlage. Leider lud das Wetter nicht zum Schwimmen im großen Swimmimgpool ein.
Auf unserer anschließenden Busfahrt durch Mittelägypten hatten wir ständig Polizei- bzw. Militärbegleitung, wobei wir nicht den Eindruck hatten, dass dies unbedingt notwendig gewesen wäre. Uns begegneten hier überaus freundliche Menschen, die sich freuten, von Ausländern Besuch zu erhalten, obwohl es am ersten Tag unserer Fahrt die stärksten Regenfälle seit 20 Jahren gegeben hatte und die lehmigen Straßen und die ärmlichen Hütten unter Wasser standen.
Auch in diesem Fall ein großes Lob an das Reiseunternehmen; obwohl viele Straßen überschwemmt oder teilweise sogar für unseren Bus unpassierbar waren, wurden Möglichkeiten gefunden, alle Besichtigungsorte zu erreichen.
So konnten wir z.B. die Grabkammer von Echnaton besichtigen, indem wir eine Fährüberfahrt auf einer abenteuerlichen Autofähre ans andere Ufer unternahmen und dort mit einem Kleinbus und einem offenen Pritschenwagen über die teilweise zerstörte Piste (in diesem Fall eine der wenigen asphaltierten Straßen) unser Ziel erreichen konnten.
Abschließende Höhepunkte unserer Reise waren die Besichtigungen der Tempelanlagen von Abydos und Dendera. In diese beiden Anlagen findet man die wohl schönsten Reliefs mit den am Besten erhaltenen Farben in ganz Ägypten. Ein Muss für jeden an der Kultur des alten Ägypten Interessierten.
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